Wie läuft das Foodharing jetzt genau?
Woher stammen die Lebensmittel im Fairteiler?
Die meisten Lebensmittel holen Lebensmittelretter*innen der Initiative foodsharing.de bei deren Kooperationsbetrieben ab. Das sind unter anderem Bäckereien, Supermärkte und Biomärkte bis hin zu Cafés und Restaurants. Im Café landet natürlich nicht alles, denn foodsharing hat in Landau neben dem Café Cosmo noch weitere Fairteiler. Außerdem bringen auch Privatpersonen, sowie einige Gastronomiebetriebe, regelmäßig ihre Überschüsse selbst vorbei.
Kosten die Lebensmittel bei euch was?
Nein – wir erhalten die Lebensmittel kostenlos von Betrieben und Privatpersonen und teilen sie deshalb auch kostenlos. Wir wollen Lebensmitteln wieder einen ideellen Wert geben, und das geht am besten ohne Preis.
Sind die Lebensmittel nur zum Verzehr im Café gedacht?
Wir erhalten viele Lebensmittel, die direkt im Café verzehrt werden können (z.B. süße Stückchen, Kuchen, Obst, auch bereits fertig gekochte Gerichte). Darüber hinaus gibt es auch ganz viele Lebensmittel im Fairteiler, die erst zubereitet werden müssten und daher zur Mitnahme gedacht sind (z.B. Gemüse, Salate, Trockenware wie Reis oder Nudeln). Es gibt aber genauso die Möglichkeit, dass du dir für die Brote aus dem Fairteiler eigenen Belag oder ähnliches mitbringst.
Kann ich auch eigene überschüssige Lebensmittel vorbeibringen?
Selbstverständlich! Genau das ist ein Teil der Idee vom Foodsharing & unseres Cafés – ein Ort, an dem wir alle miteinander teilen. Wenn du Reste von deiner Geburtstagsparty hast oder noch überschüssiges Obst und Gemüse, bevor du in Urlaub fährst: Wirf’s nicht weg, sondern komm vorbei. Es hängt allerdings ein bisschen davon ab, welche Lebensmittel du gerne teilen möchtest, denn wir machen aus Sicherheitsgründen ein paar Ausnahmen (s. nächste Frage).
Welche Sorten von Lebensmitteln kann man bei euch abgeben?
Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit haben wir hier feste Vorgaben, was wir teilen und was nicht. Manche Lebensmittel sind einfach schneller verderblich. Bei anderen können wir nicht zu 100% rückverfolgen, von wann die Lebensmittel stammen und wie sie gelagert wurden. Daher orientiere dich bitte an folgenden Regeln: Keine Brühwurstprodukte nach Ablauf des MHDs (z.B. Wurststreifen für Salat, Wiener, Mortadella, Lyoner, Leberkäse) Keine Lebensmittel mit Verbrauchsdatum Keine rohen Eier oder Speisen mit rohen Eiern (z.B. Mousse au Chocolat) Kein gekochter Reis Keine Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch Falls du unsicher bist, kannst du auch gerne unser Team an der Theke direkt fragen oder kurz anrufen (06341-5498145).
Wie ist das mit abgelaufenen Lebensmittel, dürfen die überhaupt geteilt werden?
Die absolute foodsharing-Spezialfrage! Hier kannst du unterscheiden zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz: MHD) und Verbrauchsdatum. Im café cosmo teilen wir nur Lebensmittel mit MHD, nicht aber mit Verbrauchsdatum. Wie der Name schon sagt, steckt beim MHD das Wort „Mindest“ darin. Das heißt, bis zu welchem Datum das Lebensmittel MINDESTENS haltbar ist ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen oder ein gesundheitliches Risiko. Ein Großteil der Lebensmittel ist aber unter korrekter Lagerung viel länger genießbar. Voraussetzung für’s Teilen bei uns ist, dass z.B. bei Milchprodukten die Kühlkette eingehalten wurde und bei Trockenware wie Mehl oder Reis keine Feuchtigkeit an die Ware gelangte. Jedes Lebensmittel wird genauestens geprüft, bevor wir es im Fairteiler teilen. Anders verhält es sich hingegen mit Produkten, auf denen ein Verbrauchsdatum vermerkt ist. Das sind oft schnell verderbliche Produkte wie z.B. Hackfleisch oder Fisch, die nach Ablauf ein gesundheitliches Risiko darstellen können. Achtung dort bitte!
Lebensmittel, die im Müll gelandet wären - Das klingt etwas eklig. Läuft das denn hygienisch einwandfrei ab?
Dazu muss man wissen: Wir erhalten die Lebensmittel ja, BEVOR sie im Müll gelandet wären. Niemand von uns fischt da irgendetwas aus der Tonne heraus. Wir teilen nur Lebensmittel, die zu 100% noch genießbar sind. Sobald die Lebensmittel bei uns eintreffen, prüfen wir sie dann in aller Ruhe in der Küche, bevor sie in den Fairteiler wandern. Unsere Mitarbeiter*innen durchlaufen Schulungen und lernen, worauf beim Thema Lebensmittelsicherheit zu achten ist, z.B. was Schimmel ist, wie man ihn erkennt, wie Lebensmittel gelagert werden müssen, um die Haltbarkeit zu verlängern uvm. Kein Grund zur Sorge also.
Wieso gebt ihr die Lebensmittel nicht an die Tafel?
foodsharing sieht sich nicht als Konkurrenz zu den Tafeln, sondern als bereichernde Ergänzung. Teilweise gibt es auch Kooperationen zwischen den beiden Organisationen. Generell gibt es bei den Tafeln andere Regularien. Hier wiederum setzt foodsharing an. Wir haben gemerkt: Das Problem erstreckt sich flächendeckend – trotz dem punktuellen Engagement der Tafeln und foodsharing findet noch viel zu viel Verschwendung statt und wir können gar nicht alles retten. Niemand schnappt also irgendjemandem hier was weg.
Ich möchte euch unterstützen und auch gerne Lebensmittel retten. Wie geht das?
Du kannst selbst ehrenamtliche*r Lebensmittelretter*in bei foodsharing werden. Nach bestandenem Quiz, in dem du Fragen zu Lebensmittelsicherheit und Verhalten bei Abholungen richtig beantwortet hast, begleitest du andere erfahrene foodsaver bei 3 Einführungsabholungen. Anschließend erhältst du einen offiziellen foodsharing-Ausweis und darfst dich bei den Abholungen der Kooperationsbetriebe selbstständig anmelden. Wenn du dann Lebensmittel rettest, kannst du sie ganz einfach in´s Cosmo bringen und sie hier fairteilen.
Texte entnommen von Raupe Immersatt e.V.